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EU-Abgeordneter feierte mit 25 Männern in Brüssel – trotz Corona-Lockdown
"Warum müsste ich dazu irgendetwas sagen?", antwortete gestern der ungarische Vize-Premier Zsolt Semjen (Fidesz) knapp, als er auf den Sex-Skandal des EU-Abgeordneten der ungarischen Regierungspartei, Jozsef Szajer, angesprochen wurde.
Szajer, einer der engsten Vertrauten von Premier Viktor Orban, war in der Nacht auf Samstag bei einer von Alkohol und Rauschgift befeuerten Sexparty mit 25 weiteren Männern in einer Wohnung in Brüssel erwischt worden – während der strengen Ausgangsbeschränkungen in Belgien. Als die Polizei die illegale Schwulen-Feier auflöste, versuchte Jozsef Szajer aus dem ersten Stock über eine Dachrinne zu fliehen, er wurde aber gefasst. Im Rucksack des prominenten Fidesz-Politikers fanden die Beamten die Partydroge Ecstasy.
Szajer hatte am Sonntag sein Abgeordnetenmandat zurückgegeben. Laut damaliger Aussendung würde "die Teilnahme an den aktuellen politischen Kämpfen eine immer größere seelische Belastung" für ihn bedeuten, schrieb der 59-Jährige. In einer weiteren Erklärung vom Dienstag bat Szajer Familie, Kollegen und Wähler um Verzeihung für seinen "Fehltritt". Der Jurist ist mit Tünde Hando verheiratet, die aktuell Verfassungsrichterin in Budapest ist.
Die oppositionellen Sozialisten (MSZP) in Ungarn hinterfragten gestern die Glaubwürdigkeit der Familienpolitik von Fidesz. An der Entstehung des "neuen Familienmodells" von männlichem Vater und weiblicher Mutter war Szajer nämlich maßgeblich beteiligt.
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