WIEN/BERLIN. Die deutsche Regierung will sich in der EU dafür einsetzen, Skitourismus in Europa bis zum 10. Jänner zu verhindern. "Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene zu abgestimmten Regelungen zu kommen, um bis zum 10. Jänner Skitourismus nicht zuzulassen", hieß es laut Reuters nach einem Video-Treffen von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten. Zugleich wurde an die Bürger appelliert, "alle nicht zwingend erforderlichen Reisen zu unterlassen.
Österreichische Pläne, noch vor Weihnachten die Skipisten zu öffnen, stoßen in Deutschland zunehmend auf Unverständnis. Es wäre besser, "wenn wir nicht nur in Deutschland sagen: keine Skigebiete, kein Tourismus – sondern auch Österreich dazu bringen würden", sagte etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der TV-Sendung "Bild Live" am Dienstag. Das wäre "ein Akt europäischer Solidarität".
"Ski-Schlacht" Söder gegen Kurz
"Ski-Schlacht zwischen Kurz und Söder – Rempler gegen Österreichs Kanzler Sebastian Kurz" , titelte das deutsche Boulevardblatt daraufhin online. Auch Italiens Regierungschef Giuseppe Conte bekräftigte seine Forderung nach einem gesamteuropäischen Skiurlaub-Verbot. "Wir können uns diesmal keinen Weihnachtsurlaub in den Bergen wie in den vergangenen Jahren erlauben", sagte er.
Conte und Söder stoßen freilich im eigenen Land auch auf Kritik. In Italien wehren sich insbesondere die norditalienischen Regionen gegen Contes Vorstoß. In Deutschland sprechen sich vor allem Tourismusvertreter für die Öffnung der Skipisten aus.