In mehr als 80 Städten fanden am Samstag Protestaktionen gegen „Putins Willkürherrschaft" statt. Anlass war eine Internet-Doku über einen sündteuren Palast im mutmaßlichen Putin-Besitz. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Härte.
Für einige Minuten war die Macht der Demonstranten zu spüren: Auf dem Puschkin-Platz, dem Zentrum des Protests, standen Menschen dicht an dicht. „Putin ist ein Dieb!“, „Freiheit für Nawalny!“, rief die Menge. Von allen Seiten strömten Demonstranten herbei. Die Polizei schien klar in der Minderzahl. Über die breite Twerskaja-Straße, die vom Kreml aus nach Norden führt, ergoss sich ein Hupkonzert der Unterstützung. Polizeiangaben gingen am Samstag 4000 Menschen für die Freilassung Alexej Nawalnys auf die Straße. Die Schätzung der Nachrichtenagentur Reuters lautete 40.000. Gemessen an der Einwohnerzahl der russischen Hauptstadt (13 Millionen) war der Protest überschaubar. Aber für Moskauer Demo-Verhältnisse war die Menschenmenge dennoch beträchtlich.