Ein Teil der Untersuchungshaftanstalt werde vom Inlandsgeheimdienst FSB kontrolliert, schrieb Schdanow - „eben der FSB, der versucht hat, Nawalny zu vergiften“. Nawalny sitze nun zum ersten Mal in einem richtigen Untersuchungsgefängnis, ergänzte seine Sprecherin Kira Jarmysch. Es sei fast unmöglich, dort mit ihm Kontakt aufzubauen.
Festnahme nach Landung
Der 44-Jährige war erst am Sonntag nach Moskau zurückgekehrt und gleich nach der Landung am Flughafen in Moskau festgenommen worden. In einem umstrittenen Schnellverfahren ist Nawalny dann mit 30 Tagen Haft belegt worden. Zur Begründung hieß es, Nawalny habe gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafprozess verstoßen.
Der russische Oppositionsführer kritisierte das Verfahren als politische Inszenierung mit dem Ziel, ihn zum Schweigen zu bringen. Er rief seine Anhänger zu Protesten auf. Es gab erneut Festnahmen.
Offizielles Russland schweigt weitgehend
Die russische Führung schwieg weitgehend zu dem Verfahren um Nawalny. Außenminister Sergej Lawrow gab in Moskau zwar eine Online-Pressekonferenz, betonte aber, er sei für die rechtliche Seite des Falls in Russland nicht zuständig. Das sei Sache der russischen Sicherheitsorgane. Gleichwohl forderte er Deutschland erneut dazu auf, Beweise für eine Vergiftung Nawalnys vorzulegen.
Opfer eines Giftanschlags
Nawalny ist im August im sibirischen Tomsk Opfer eines Giftanschlags mit dem Nervengift Nowitschok geworden. Nawalny und sein Team machen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und den FSB für den Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok verantwortlich. Putin und der FSB weisen die Anschuldigungen zurück