
Ein 61-Jähriger muss sich heute wegen versuchten Mordes am Landesgericht St. Pölten verantworten.
Drei Sanitäter begleiten Leopold M. in den Schwurgerichtssaal. M. ist schwer krank. Ein künstliches Herz hält ihn am Leben, seine Lungenfunktion ist schlecht. Immer wieder schließt der 61-Jährige die Augen und dämmert kurz weg.
Töchter bedroht
Vor ein paar Monaten, als sich der Gesundheitszustand des Niederösterreichers zu verschlechtern begann, veränderte sich auch die Psyche des Mannes. M. wurde depressiv, bedrohte seine Töchter, mit denen er in einem Haus lebte. Dabei, so die Staatsanwältin, soll er auch seine Waffe gezogen haben.

Das Landesgericht St. Pölten
Die Beziehung mit seiner damaligen Lebensgefährtin ging in dieser Zeit ebenfalls in die Brüche. "Sie wollte nichts mehr von mir wissen", erzählt der Angeklagte. M. wollte das aber nicht akzeptieren. Am 16. Juli setzte er sich ins Auto, nahm einen Revolver, eine Pistole und ein Jagdmesser mit und fuhr zum Haus der Frau. Er hatte bereits einen Abschiedsbrief verfasst, weil er sich nach der Tat das Leben nehmen wollte, so die Anklägerin.
Mann leistete Widerstand
Doch seine Ex war bereits gewarnt worden, sie befand sich zu ihrem Glück nicht mehr daheim. Dafür war die Polizei rasch zur Stelle. "Gib mir die Waffen, Poidl", sagte ein Polizist. Der 61-Jährige soll bei der Verhaftung allerdings Widerstand geleistet haben, auch dieser Umstand wird bei dem Prozess angeführt.
Urteil am Nachmittag
"Ich wollte ihr nichts antun, das war alles ein Blödsinn", beteuert der Angeklagte, der von Rechtsanwalt Josef Gallauner vertreten wird, unter Tränen. Eine Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher gilt als fix, das Urteil wird in den Nachmittagsstunden erwartet.

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