Sein Jubiläum wird Werner Binder am Nikolo-Sonntag im Seniorenzentrum Liebigstraße feiern. „Mit einem Glas Wein und selbstgebackenen Keksen kann man ihm noch immer Freude bereiten“, sagt der Sohn, der um eine Ausnahmegenehmigung angesucht hat, das Geburtstagskind am Festtag zumindest kurz besuchen zu dürfen, denn Telefonieren ist wegen dessen Schwerhörigkeit leider nicht mehr möglich.
Fieber und Husten
Dass Werner Binder das erleben wird, schien trotz der eigenen unerschütterlichen Zuversicht aber gar nicht so sicher. „Anfang November ist er wegen einer Lungenentzündung ins Kepler Uniklinikum Linz eingeliefert worden, wo drei Tage später eine Covid-Infektion festgestellt wurdet“, erzählt der Sohn. Symptome waren lediglich Fieber und Husten. „Er war immer ansprechbar, wurde großartig betreut.“
Unser Vater hört und sieht schlecht, und er sitzt im Rollstuhl. Aber er ist geistig noch rege und hat enormen Lebenswillen.
Sohn Jürgen Binder (72)
„Vater hat eisernen Willen“
Am Mittwoch konnte der ehemalige Lehrer und Vater von fünf Söhnen, dessen Ehefrau Margarete schon 1994 gestorben war, wieder ins gewohnte Umfeld seines Seniorenheims überstellt werden, wo er erst seit April 2019 lebt. „Unser Vater hat einen eisernen Willen - er war 7 Jahre im Krieg, hat eine Schusswunde überstanden und im hohen Alter einen Genick- und Beckenbruch überlebt“, freut sich der „Junior“.
Jürgen Pachner/Kronen Zeitung